
Körper in Bewegung, Geist in Schwung – warum Sport auch die Karriere beflügelt
25. September 2025
Lesedauer: ca. 4 Min
Ein persönliches Plädoyer für mehr Bewegung – auch im Kopf
Frühjahr 2020.
Ich erinnere mich gut an diese erste Phase der Pandemie: beruflich ein Stillstand, emotional eine Schieflage. Planen? Kaum möglich. Struktur? Fehlanzeige.
Wie viele andere habe ich in dieser Zeit Halt gesucht – und ihn an unerwarteter Stelle gefunden: im regelmäßigen Sport.
Anfangs war es nur der tägliche Spaziergang, später wurden daraus feste Bewegungseinheiten mit Krafttraining und Dehnung.
Und mit jeder Woche merkte ich: Ich werde ruhiger. Klarer. Zuversichtlicher. Nicht nur mein Körper wurde fitter – mein Denken auch. Ich hatte neue Ideen, konnte besser mit Unsicherheit umgehen und entwickelte plötzlich wieder beruflichen Antrieb.
Heute weiß ich: Bewegung hat mir nicht nur körperlich gutgetan, sondern war mein stärkster Hebel für mentale Stärke und berufliche Resilienz.
Und genau darum geht es in diesem Beitrag:
Warum Bewegung so viel mehr ist als Sport – und wie sie auch eurer Karriere neuen Schwung geben kann.
Bewegung macht klug – der wissenschaftliche Hintergrund
Was viele intuitiv spüren, ist längst auch wissenschaftlich belegt: Körperliche Aktivität bringt nicht nur Muskeln, sondern auch das Gehirn auf Trab.
- Bessere Durchblutung: Bewegung steigert die Sauerstoffversorgung des Gehirns und fördert die Konzentration.
- Neuroplastizität: Regelmäßiger Sport unterstützt die Bildung neuer Nervenzellen und Synapsen – besonders in den Arealen, die für Lernen und Kreativität zuständig sind.
- Stressabbau: Körperliche Aktivität reduziert das Stresshormon Cortisol, was sich positiv auf Stimmung, Denkfähigkeit und Entscheidungsfreude auswirkt.
Zahlreiche Studien zeigen: Menschen, die sich regelmäßig bewegen, sind oft konzentrierter, kreativer und psychisch belastbarer – Fähigkeiten, die im heutigen Berufsleben unverzichtbar sind.
Bewegung im Berufsalltag: Was bringt’s konkret?
Ob Strategie, Zahlen oder Zeitdruck:
Wenn der Kopf raucht, sorgt der Körper für den Ausgleich.
- Klarer denken: Bewegung schafft Abstand zum Bildschirm und Raum für neue Perspektiven.
- Resilienz steigern: Gerade in stressigen Phasen wirkt Sport wie ein innerer Reset-Knopf.
- Leistungsfähiger bleiben: Kleine Bewegungseinheiten steigern die Produktivität – nicht nur im Homeoffice.
Vielleicht habt ihr es auch schon erlebt: Manchmal ist die beste Idee nur einen Spaziergang entfernt. Denn gute Gedanken entstehen nicht am Schreibtisch, sondern beim Gehen, Radeln oder in Bewegung. Sie bringt buchstäblich den Gedankenfluss in Gang.
Drei alltagstaugliche Tipps
- Mikro-Bewegung statt Marathon:
Kleine Impulse zählen: Treppe statt Aufzug, Spaziergang beim Telefonieren, kurze Dehnübungen zwischendurch. - Feste Sportzeiten einplanen:
Behandle Bewegung wie einen geschäftlichen Termin – nicht verhandelbar, aber wohltuend. - Körper in Bewegung = Gedanken in Bewegung:
Nutze Joggingrunden oder Spaziergänge gezielt zur Reflexion. Oft entsteht genau dann Klarheit.
Fazit: Bewegung ist mehr als Fitness
Körper und Geist gehören zusammen.
Wer regelmäßig Bewegung in den Alltag integriert, investiert nicht nur in die Gesundheit, sondern auch in mentale Stabilität, Kreativität und langfristigen beruflichen Erfolg.
Also... lieber noch eine Runde scrollen – oder doch kurz die Beine vertreten? ;-)
Nur so als Idee. Der Kopf wird’s euch irgendwann verraten.
Quellen & Lesetipps:
- J.J. Ratey: Spark – The Revolutionary New Science of Exercise and the Brain
- ZEIT ONLINE: Was Bewegung mit dem Gehirn macht, 2021
- Deutsche Depressionshilfe: Bewegung bei psychischen Erkrankungen, 2022
- Spektrum Psychologie: Serie „Macht Bewegung klug?“ Teil 1 „Joggen, wandern, spazieren: Wie Laufen dem Kopf auf die Sprünge hilft“ (Heft 6/2023)
Von Kinga Kovacs, Personal- und Karriereberaterin sowie Systemischer Business Coach bei K211 Consulting